Pendeln in die eigene Heimat
Insulaner sind gezwungen ihre Heimat zu verlassen
und auf dem Festland zu wohnen.
Auf der meist besuchten ostfriesischen Nordseeinsel
Norderney
haben die Mieten eine Größenordnung
erreicht,
die viele Einheimische nicht tragen können.
Bis zu zwei Stunden wird täglich zur Arbeit gependelt.
Für viele bedeutet das Aufstehen um 5 Uhr morgens.
Investoren kaufen ganze Häuserzeilen weg, die sie das
Jahr über leer stehen lassen. Touristen nehmen sich diese
für nur wenige
Wochen während der Urlaubssaison.
Zurück bleibt eine ehemalige Heimat, die nun ausschließlich
für den Tourismus existiert. Betroffen davon sind immer
mehr deutsche Inseln.
Dies ist die letzte Generation von Insulanern, denn ihre Kinder
müssen sie auf dem Festland zur Welt bringen.

Der tägliche Weg vom Festland beginnt mit der Fahrt zur Fähre.

Die meisten Pendler nehmen die aller erste Fähre um 06:15 Uhr.

Die Überfahrt dauert zwischen 45 und 60 Minuten. Bei Niedrigwasser kann es wesentlich länger dauern.

Auf dem Schiff zur Arbeit holen viele Schlaf nach.

Viele müssen täglich um 05:00 Uhr morgens aufstehen.

Handwerker auf der Überfahrt.

Viele der Pendler hatten früher auf der Insel ihr Zuhause.

Hunderte von Fahrrädern, um zur Arbeit zu fahren, sind das Einzige was viele Einheimische Heute noch auf der Insel besitzen.

Heino (29) kann sich die Mietpreise auf seiner Heimatinsel mit seinem Gehalt als Fensterputzer nicht mehr leisten.

Seit einigen Jahren pendelt er täglich.

Manfred Schmedes (50) ist Diplom-Ingenieur und arbeitet in der Kurverwaltung.

Seit 7 Jahren pendelt er täglich vom Festland zur Heimatinsel.

Walter Uden (50) ist Diplom-Verwaltungswirt und regelt die Finanzen der Stadt Norderney.

Da die Fähre pünktlich erwischt werden muss, bleibt nur Zeit für ein Mittagessen aus der Mikrowelle.

Der gebürtige Norderneyer "Schatzmeister" bekommt die gleiche Wohnung zur Hälfte des Preises auf dem Festland.

Inzwischen möchte er eine Anstellung auf dem Festland.

Die tägliche Welle an Touristen ist Segen und Fluch zugleich für die Anwohner.

Der Massen-Tourismus breitet sich immer mehr aus, während die Einheimischen aufs Festland weichen müssen.

Was früher ein Zuhause war, dient heute dem Tourismus. Viele Wohnungen stehen dabei wochenlang leer.

Investoren kauften ganze Wohnblocks und diese werden teuer vermietet, meistens nur während der Saison.

Inzwischen hat die letzte Geburtsstation auf Norderney geschlossen.

Dies ist die letzte Generation an Insulanern auf Norderney.